CouRage

CouRage ist die Geschichte von Menschen aus der ganzen Welt, die derzeit an einem gemeinsamen Ort leben: Graz. Fünf Grazer Jugendliche haben sich zum Ziel gesetzt, einen bewegenden und authentischen Kurzfilm darüber zu drehen. Graz ist darin Bühne für eine Reflexion über Diskriminierung von AusländerInnen, ein heikles Thema, wo Ignoranz, Stigmatisierung und Intoleranz die Wahrnehmung der Essenz der Menschen verzerrt. Der Fall Issa Fatty – eine wahre Geschichte über Diskriminierung und Courage im Jahr 2008 in Graz. Wieviel ist DEINE Freiheit wert? Wer hilft DIR, wenn du plötzlich eines Verbrechens angeklagt wirst, das DU nicht begangen hast? Was machst DU, wenn DIR niemand mehr glaubt?

Ein Kurzfilm von jungen Menschen aus Graz, die an Zivilcourage glauben und für Antidiskriminierung kämpfen. In der Multikulti-Stadt Graz ist es normal, auf der Straße verschiedene Sprachen neben Deutsch zu hören. Ausländer mit unterschiedlicher Farbe der Haut, aus fernen Kulturen, mit unterschiedlichen Mentalitäten sind gleichsam BürgerInnen ein und derselben Stadt. Die Vielfalt der Individuen ist ein Wert, ein Schatz an sich, der für die modernen Gesellschaften, noch nicht gänzlich entdeckt wurde.

Der Name des von der Initiative Future Spirit finanzierten Jugend-Projektes lautet „CouRage“. Das Wort setzt sich aus Courage (Mut) und Rage (auf Französisch: Wut) zusammen und soll dazu ermutigen nicht zu schweigen, sondern aktiv Zivilcourage zu leben, wenn soziale Ungerechtigkeit passiert“, so der Projektleiter Carlos Alberto Castro, ein junger Musikstudent aus Costa Rica, der seit mehr als einem Jahr in Graz lebt. Mittelpunkt des Kurzfilmes ist ein EU-Bürger afrikanischer Abstammung, der im Jahr 2006 nach Graz gekommen ist und zwei Tage später als mutmaßlicher Drogenboss festgenommen und für 488 Tage unschuldig im Gefängnis saß. Ohne Beweise, ohne Kontakt zu seiner Familie, ohne Anwalt, ohne Rechte. Die Entschädigung, die er von der Republik Österreich für diesen krassen Freiheitsentzug erhält, ist schlichtweg „menschenunwürdig“. Im Fall von Issa Fatty kam es zu einer doppelten Diskriminierung – einerseits der Staat, andererseits die Menschen in seiner Umgebung, die in jeden Tag daran erinnerten, dass er in Österreich unerwünscht ist.
Die Grazer Bevölkerung wurde eingeladen zum Thema „Ausländer“ anonym ihr persönliches Statement abzugeben. Auf Basis dieser Aussagen und Informationen, wurde visuell „das Wesen des Menschen in Graz“ mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes dargestellt.

„In den letzten Jahren hat die Fremdenfeindlichkeit in Österreich stark zugenommen. Um die Öffentlichkeit auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, möchten wir einen Kurzfilm drehen, bei dem die alltägliche Diskriminierung und Handlungsspielräume veranschaulicht werden“, unterstützt Martina Linzer vom Verein gain&sustain:europe das Projekt der Jugendlichen.

Mit freundlicher Unterstützung von: Future Spirit, BankAustria, Antidiskriminierungsstelle Steiermark, Landesjugendreferat Steiermark, zusammenlebengestalten, unter anderen.